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Premiere 1999
1. Wohnmobilreise vom 11.03.1999 - 05.04.1999
Als der Entschluss gefasst war, korrespondierten wir zuerst mit
dem South African Camping & Caravan Club und dem deutschen "Bernhard
- Nocht - Institut" für Tropenmedizin in Hamburg ( http://www.gesundes-reisen.de
) und informierten uns umfassend beim AA, dem südafrikanischen
Automobilclub, dem Gegenstück zum deutschen ADAC ( http://www.aasa.co.za
)
Mit den hervorragenden Informationen, die wir von dort erhielten,
konnten die meisten Vorbehalte relativiert werden und wir erhielten
gute Ratschläge für Verhaltensregeln, die man in jedem
fremden Land beachten sollte. Ich begann mit der konkreten Vorplanung.
Reiseführer und Kartenmaterial wurde vom South African Tourism
Office kostenlos zur Verfügung gestellt (http://www.southafrica.net
) zuerst "deutsche Flagge" und dann "Fordern
Sie Ihr Urlaubspaket an!" anklicken ) Das Material war sehr
hilfreich und zusammen mit dem Studium des SAA - Katalogs und der
dort angebotenen Pauschal - Selbstfahrertouren, entwickelte sich
langsam bei mir eine erste Vorstellung einer möglichen Route.
Nach dem alle medizinischen Voraussetzungen erfüllt waren,
d.h. wir hatten die empfohlenen Impfungen erhalten und die Tabletten
für Malaria - Prophylaxe waren im Gepäck, konnte es endlich
los gehen.
Das Wohnmobil hatte ich bei einem der weniger bekannten
Wohnmobilvermieter Ashtons über eine deutsche Agentur gebucht
. Und so starteten wir am 10.03.1999 zum ersten Mal von Frankfurt
in Richtung Johannesburg. Der Direktflug mit SAA brachte uns über
Nacht an das Ziel unserer Wünsche und unsere persönliche
Entdeckung Afrikas konnte beginnen. Diese Reise sollte vieles
verändern.
Wir übernahmen morgens gegen 9:00 das Wohnmobil, kauften in
einem direkt in der Nähe des Flughafens gelegenen großen
Supermarkt die erste Ausstattung an Lebensmitteln und Gegenständen
des täglichen Bedarfs und starteten Richtung Osten - grobe
Richtung Krügerpark.
Wir wussten noch nicht wo unsere erste Übernachtung statt finden
würde.
Die Reisezeit
Südafrika ist ein Land, in das man zu jeder Jahreszeit
reisen kann, aber im März - April ist das Klima sehr angenehm,
der Hochsommer und die Regenzeit sind zu Ende, alles ist noch grün,
die Übergangszeit zur Wintertrockenzeit hat begonnen. Das Klima
ist zusätzlich regional verschieden, es kann bewölkt sein,
vereinzelt gibt es heftige Gewitter, meistens scheint jedoch die
Sonne, im Highfeld (zentrales Hochland) ist das Klima europäisch
20° - 28° C, im Lowfeld, z. B. im Krugerpark ist es deutlich
heißer, die Tagestemperaturen steigen bis 33° C und höher.
Die Reiseroute
10.03.1999 - Anreise über Nacht
von Frankfurt mit Direktflug nach Johannesburg
1. Tag |
Johannesburg - N4
Richtung Nelspruit bis Belfast |
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Wir finden unseren 1. einsamen Campingplatz im uns noch
fremden Land in der Nähe der Kleinstadt, wir sind
erleichtert, dass noch eine weiße Familie dort campt,
sonst wären wir ganz allein |
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2. Tag |
Belfast - R 540 bis
Lydenburg - Long Tom Pass über Sabie nach Hazyview |
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Der Long Tom Pass, ein ehemaliger Kriegsschauplatz Sabie,
das Zentrum der südafrikanischen Holzwirtschaft |
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3. Tag |
Hazyview - Paul Kruger
Gate - Einfahrt in den Kruger Park zum Hauptcamp
Skukuza |
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Die Landschaft verändert sich, wir
nähern uns dem Lowfeld - es wird wärmer - im
Krugerpark angekommen nehmen wir gleich an einer Nachtfahrt
im offenen Range - Rover teil und sehen unsere 1. Löwen,
3 männliche Exemplare |
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4. Tag |
von Skukuza über
den Picknick Platz Tschokwane zum Camp Satara |
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Unsere 1. Morgenpirschfahrt mit dem Wohnmobil
- wir haben riesiges Glück und sehen unsere 1. Wildhunde,
ein großes Rudel mit vielen Tieren - wir können
sie eine halbe Stunde lang ganz allein beobachten |
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5. Tag |
von Camp Satara zum
Camp Letaba |
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der Krugerpark wird zu recht der wildreichste
Nationalpark Afrikas genannt - täglich trifft man
auf kleine und große Tierherden wie z.B. Zebras,
Impalas, Gnus, Giraffen |
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6. Tag |
vom Camp Letaba zum
Camp Lower Sabie |
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Vom Mkumbe Aussichtspunkt hat man einen
unvergleichlichen Blick über die weite Savannenlandschaft,
die sich bis zum Horizont ausdehnt |
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7. Tag |
vom Camp Lower Sabie
zum Camp Berg en Daal |
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erste Begegnung mit einem großen Elefantenbullen
- Einzelgänger - bis ich die Filmkamera schussbereit
habe, ist er längst seitlich im Busch verschwunden
- im Anschluss sehen wir unseren 1. Cheetah (Gepard),
eine wirklich seltene Gelegenheit |
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8. Tag |
vom Melalane Tor
in Richtung Süden über N11 bis Ladyshmith - Winterton
zu den Natals Drakensbergen Champagne Castle zum
Dragon Peaks Holiday Resort |
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Als wir den Krugerpark am Morgen verlassen,
vergieße ich einige Tränen, denn ich befürchte,
dass nichts schöneres mehr kommen kann |
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9. Tag |
Aufenthalt im Dragon
Peaks Holiday Resort |
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Die imposante Bergkulisse der Drakensberge
beeindruckt uns sehr und lädt zum wandern ein - wir
lernen Familie Hein aus Vryheid kennen, deren Vorfahren
vor mehreren Generationen aus Deutschland kamen |
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10. Tag |
Aufenthalt im Dragon
Peaks Holiday Resort relaxen, wandern |
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wir wandern · gehen schwimmen ·
ich spiele bei einem Tennisdoppel mit - ein Gewitter fegt
über den Campingplatz - am Abend haben uns Heins
zum Essen eingeladen |
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11. Tag |
Fahrt um Lesotho
herum über Phuthaditjhaba - über N5 / N1 Betlehem
- Winburg - Bloemfontein N 6 zum Hendrik Verwoerd
Dam |
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wir verabschieden uns von Heins und versprechen
wieder zu kommen und sie bei unserer nächsten Südafrika
- Reise in Vryheid zu besuchen |
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12. Tag |
Weiterfahrt nach
Graaff Reinet |
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durch die Weiten des Oranje - Freestates
mit langen Steigungen und langen Gefällstrecken und
durch weite Hochtäler erreichen wir Graff Reinet |
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13. Tag |
Besichtigung des
Valley of Desolation |
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vor Millionen von Jahren hat die Erosion
der Felsen im Valley of Desolation bizarre Gesteinsformationen
entstehen lassen - bei einer Rundwanderung hat man atemberaubende
Ausblicke in die Weiten der Karoo |
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14. Tag |
Besichtigung der
Stadt Graaff Reinet |
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Die Stadt hatte einmal eine große
Bedeutung als Regierungssitz einer Regionalregierung |
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15. Tag |
Weiterfahrt Richtung
Port Elisabeth an die Küste des indischen Ozeans
und an der Küste entlang Tsitsikamma NP |
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An Slums vorbei, die man schon im voraus
an den vielen Plastiktüten erkennen kann, die an
Büschen und Bäumen hängen und im Wind flattern
ereichen wir bei Port Elisabeth den indischen Ozean und
die Gartenroute |
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16. Tag |
Wanderung im Tsitsikamma
Küsten Regenwald und über die Hängebrücke des Storms
River Mouth |
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Hier gibt es keine wilden Tiere, aber echtes
Urwaldgefühl mit Lianen, Wasserflächen und undurchdringlichem
Unterholz |
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17. Tag |
Weiterfahrt über
Knysna nach Oudtshoorn in das Straußenzuchtzentrum
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Nach der wunderschönen Lagunenlandschaft
von Knysna verlassen wir die Küste wieder - je weiter
wir uns von Küste entfernen, desto heißer wird
es |
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18. Tag |
Besichtigung einer
Straußenfarm in Oudtshoorn |
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Unsere erste touristische Show in diesem
Urlaub auf einer Straußenfarm ist sehr interessant
und abwechslungsreich für uns
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19. Tag |
Weiterfahrt zu den
Cango Caves, Tropfsteinhöhlen |
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Die Cango Caves zählen zu den größten
Tropfsteinhöhlen der Welt |
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20. Tag |
Weiterfahrt Richtung
Cape Peninsula bis nach Fish Hoek |
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Fish Hoek ist einguter Startpunkt für
die Erkundung der Kaphalbinsel |
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21. Tag |
Ausflug zum Cape
Point und zum Cape of Good Hope im Cape Peninsula
Nature Reserve "Where Two Oceans meet" |
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Wo sich zwei Ozeane treffen entsteht eine
Wetterküche · wir beobachten wie durch das
aufeinandertreffen der Luftmassen vom indischen und atlantischen
Ozean spontan Wolkenfetzen entstehen |
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22. Tag |
Ausflug nach Hout
Bay über Chapman's Peak Drive |
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Die berühmte Serpentinenstraße
mit atemberaubenden Ausblicken führt nach Hout Bay
und ist beliebt um auf unvergleichliche Sonnenuntergänge
zu warten - in Hout Bay wird man mit fangfrischem Fisch
und Meeresfrüchten verwöhnt |
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23. Tag |
Ausflug nach Stellenbosch
in Süd - Afrikas Weinland |
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Das südafrikanische Weinland ist völlig
verschieden von unseren Weinregionen in Europa ·
eine Besichtigung der berühmten Brandy Destillery
Van Ryn rundet das Programm ab |
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24. Tag |
Aufenthalt in Hout
Bay |
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Relaxen, Reflektieren, Koffer packen und
sonst nichts tun |
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25. Tag |
Fahrt zum Flughafen
in Capetown |
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Rückgabe des Wohnmobiles und Rückflug
mit Zwischenlandung in Johannesburg nach Frankfurt |
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06.04. 1999 - am frühen Morgen Ankunft in Frankfurt
Fazit nach knapp 3 1/2 Wochen:
Eine fast 4-wöchige Erlebnisreise von Nord nach Süd quer
durch Süd - Afrika mit unvergleichbaren Eindrücken - eine
wirklich gelungene Premiere - endete in Kapstadt. Wir hatten bewusst
eine Einweg - Tour geplant, um uns den Zeitaufwand für
die Rückfahrt von Kapstadt nach Johannesburg
zu sparen.
Wir hatten dennoch ca. 5.500 km mit dem Wohnmobil zurück gelegt
und wussten gleich, dass wir nur einen Bruchteil dieses großen
Landes - Süd - Afrikaner nennen ihr Land " Eine Welt in
einem Land" - gesehen hatten.
In den Kleinstädten und Dörfern machten wir die interessante
Erfahrung, die einzigen Weißen unter Schwarzen zu sein. Wir
verstanden danach viel besser, wie sich ein einzelner Schwarzer
unter Weißen fühlen muss. Wir begriffen schnell, dass
diese Situation für die schwarze Bevölkerung viel normaler
ist, als sie es für uns war. Aber wir gewöhnten uns schnell
daran, da uns die Menschen zwar neugierig, aber ausgenommen freundlich
begegneten. Viele winkten uns freundlich vom Straßenrand zu,
wenn wir an Ihnen vorbei fuhren und sie nicht als Anhalter mitnahmen,
weil uns weiße Südafrikaner eindringlich davor gewarnt
hatten.
Wir machten nur gute Erfahrungen, es gab keinerlei Probleme, keine
Spinnen, keine Skorpione, wenig Mosquitos, keine Kriminellen. Reisen
mit dem Wohnmobil ist in Südafrika so einfach wie in USA und
Kanada, Südafrika ist ein ideales Reiseland für Campingurlaub,
wobei die Wohnmobilvariante sicherlich die teuerste und komfortabelste
ist. Man kann alternativ ein normales Auto mit einer Campingausrüstung
mieten oder eine leichte eigene Ausrüstung mitbringen, die
Campingplätze und die Lebensunterhaltungskosten sind in jedem
Fall wesentlich günstiger als in Europa.
Wir waren beeindruckt von der Weite des Landes, Südafrika
hat fast viermal so viel Fläche wie unsere Bundesrepublik und
nur 40 Millionen Einwohner. Wir waren erfreut über das entspannte
Fahren mit dem Wohnmobil auf leeren Straßen mit höflichen
Autofahrern und ich habe mich
sogar während des Fahrens großer Entfernungen erholen
können.
Wir waren begeistert von den unvergleichlichen Landschaften
- den afrikanische Savannen - dem afrikanischen Busch - den majestätischen
Drakensbergen und den weiten Küstenlandschaften des indischen
Ozeans. Als Tierfreunde waren wir besonders beeindruckt von den
Erlebnissen im Krugerpark - der vielfältigen afrikanischen
Tierwelt und den unberührten Naturlandschaften.
Der Begriff "Krugerpark" vermittelt einen völlig
falschen Eindruck. Es handelt sich nicht um einen "Park".
Es handelt sich um ein riesiges Naturreservat, ein Nationalpark
mit der Fläche von Hessen und einer Nord - Süd Ausdehnung
von 430 km entlang der Grenze zu Mosambik. Dort gibt es fast keine
Zivilisation, einige geteerte Hauptstraßen und viele feste
Schotterpisten, ähnlich unserer Feldwege, die man zu Pirschfahrten
befahren darf. Im Gegensatz zur echten afrikanischen Wildnis in
Sambia, Malawi und Botswana ist alles sehr gut erschlossen und organisiert.
Aber zu diesem Zeitpunkt kannten wir noch nicht den Unterschied.
Man muss sich vorstellen, dass es dort keine Eisenbahn, keine Flugzeuge,
keinen Lärm gibt, sondern nur die 12 Hauptcamps, die man vor
Einbruch der Dunkelheit aufsuchen muss. Dann befindet man sich innerhalb
der Einzäunung und ist geschützt, es ist absolut still,
nur die Lagerfeuer knistern und um das Camp herum lebt die Wildnis
und man hört nur die typischen Geräusche der afrikanischen
Nacht.
Als wir den Krugerpark verließen, war ich mir völlig
sicher, dass wir hierher oder in die afrikanische Wildnis wieder
zurück kehren würden.
Wir hatten uns infiziert. Ich nenne es unseren Afrikavirus,
eine Ansteckung, die zu weiteren Schüben des harmlosen Reisefiebers
führt, und so kam es 2001 zu unserer nächsten Südafrika
Reise. Wir wollten das Erlebnis weiter intensivieren und ich
plante die 2. Wohnmobilreise, aufbauend auf den positiven
Erfahrungen. Und wir hatten neue Freunde gefunden, die wir wie versprochen
auf Ihrer Farm in Kwazulu - Natal, nahe der Stadt Vryheid, besuchen
wollten.
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