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Wohnmobiltour vom 05.06. - 23.06.
In diesem Jahr hatten wir aus verschiedenen Gründen nur 2 1/2 Wochen
für einen Aufenthalt im südlichen Afrika zur Verfügung. Wir beschlossen
eine Namibiatour mit einem Abstecher in den südafrikanischen Teil
des Kgalagadi - Transfrontier - Park (dem ehemaligen Kalahari
- Gemsbock - Nationalpark) zu verbinden. Den südlichen Teil Namibias
kannten wir noch nicht und wir wollten auf dem Weg zur Kalahari
eventuell auch den Fish - River - Canyon zu besichtigen.
Die Kalahari war für uns ebenfalls neu und interessierte uns sehr,
da wir gerne die berühmten Kalahari - Löwen mit der ausgeprägten,
dunklen Mähne aufspüren wollten. Der mit normalen Wohnmobilen und
PKW befahrbare Teil des Nationalparks liegt im äußersten Nordwesten
Südafrikas, direkt an der Grenze zu Namibia und die Zufahrt ist
von Johannesburg weiter entfernt als von Windhoek. Wir planten anschließend
die Harnas - Wildlife - Foundation im Osten und den Etosha
Nationalpark im Norden Namibias zum zweiten Mal zu besuchen.
Die Reisezeit
Unsere Reisezeit fiel in den afrikanischen Wintermonat Juni. Wir
hatten früher schon kühle Nächte in Afrika erlebt, aber was wir
auf dieser Reise an Erfahrungen machten, übertraf bei weitem das
bisher Erlebte. Das südliche Namibia und die Kalahari wurden klimatisch
von einer antarktischen Kaltfront beherrscht und es war nach Aussagen
Einheimischer in diesem Jahr außergewöhnlich kalt. Tagsüber schien
immer die Sonne und es wurde bis ca. 24 ° C warm, nach Sonnenuntergang
kühlte es schnell ab. Das Thermometer fiel in der Kalahari nachts
bis auf - 5 ° C ! Durch die extrem niedrige Luftfeuchtigkeit ist
das Klima sehr angenehm und erholsam, man muss nur gut auf trockene
Hautpartien achten und reichlich eincremen
Die Reiseroute
Dienstag 24.09. Nachtflug mit Namibia Airlines von Frankfurt
nach Windhoek
1. Tag |
1. Teiletappe nach
Süden |
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Ankunft in Windhoek · Übernahme des Wohnmobils bei MAUI
· Einkaufen im Zentrum von Windhoek · Start der Tour Richtung
Süden über die asphaltierte B1 · Wir erreichen kurz vor
Sonnenuntergang das Harddap Recreation Resort bei Mariental
mit einem großen Stausee inmitten einer kargen hügeligen
Landschaft · die Temperaturen, auch nachts und am nächsten
Morgen sind noch recht angenehm mild und es ist noch windstill |
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2. Tag |
Weiterfahrt nach
Süden über B 1 nach Keetmanshoop |
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die Landschaft wird nach Mariental zunehmend eintöniger,
das flache karge Land, teilweise fast ohne Vegetation,
bietet wenig Abwechslung für das Auge · im Hintergrund
einpaar an Mondlandschaften erinnernde Berge · wir biegen
bei Keetmanshoop zum Kokerboom Forest ab und fahren dort
auf den Campingplatz · wir besichtigen die imposanten
Aloe - Pflanzen in der Abendsonne und bei Sonnenuntergang
· heute es ist schon deutlich kälter und windig · wir
wärmen uns an unserem ersten Lagerfeuer |
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3. Tag |
Fahrt zur Grenze
Südafrikas und zum Eingang des Kgalagadi Parks bei
Twee Rivieren |
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nach Sonnenaufgang erwärmt sich die Luft
schnell · wir beobachten viele Vögel, die von unserem
Frühstück partizipieren · eine große Gruppe Surikaten
(Erdmännchen) zieht über den Platz und wir können sie
lange beobachten und filmen · wir starten Richtung Osten
über die C 16 zum Grenzübergang Rietfontein nach Südafrika
· einsamste Gegenden wechseln sich ab · es gibt kaum noch
Besiedlung · die Straßen werden schlechter · das letzte
Nest vor der Grenze ist Aroab · die Fahrt dauert wesentlich
länger als gedacht · die Zufahrtstraße zum Eingang des
Kgalagadi Park ist über eine Länge von ca. 40 km eine
üble Wellblech - Rüttelpiste · wir werden richtig durchgeschüttelt
und kommen erst nach Dunkelheit zu spät an, das Tor zum
Camp ist schon geschlossen · wir übernachten vor dem Tor
· in der Nacht wird es wird richtig kalt und wir kuscheln
uns in unsere warmen Decken |
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4. Tag |
erste Pirschfahrt
in den Park |
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zuerst kaufen wir warme Flieshemden zum
Schutz vor der Kälte · nach dem Frühstück fahren wir durch
das Trockenflussbett des Nossob River · wir treffen auf
Springböcke und Oryx - Antilopen · um die Mittagszeit
haben wir unverschämtes Glück und finden und beobachten
ein Löwenpaar - auch beim Sex · später noch vorsichtige
Gnuherden am Wasserloch und weitere Oryx - Antilopen |
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5. Tag |
Pirschfahrt mit dem
Ziel Mata Mata |
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beim Sonnenaufgang ist es im Wohnmobil 0
° C mit Eisblumen an der Windschutzscheibe · wir starten
früh und haben das Glück an einem Osthang des Nossob eine
Leopardin mit einem Junge zu entdecken, die sich beide
in der Morgensonne aufwärmen · wir wechseln nach Westen
in das Auobtal · wir frühstücken am Aussichtspunkt Auchterlonie
· dort gibt es ein kleines Museum über früheres Farmleben
in der abgelegenen Gegend der Kalahari · auf der Weiterfahrt
treffen wir oft auf Oryx - Antilopen, Giraffen, Springböcke,
Gnus und Strauße, typische Tiere der Kalahari · wir beobachten
mehrere African Wildcats beim Pirschen · Mata Mata liegt
in einem flachen Talkessel · wir genießen die Nachmittagssonne
und den Sonnenuntergang · am Wasserloch ist auch nach
Sonnenuntergang außer 2 Schakalen leider nichts anzutreffen |
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6. Tag |
Pirschfahrt zurück
zum Camp Twee Rivieren |
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Mata Mata liegt direkt an der namibischen
Grenze, aber der dortige Grenzübergang ist leider ständig
geschlossen · deshalb muss man die gleiche Strecke zurück
fahren · nach dem Wasserloch Gemsbokplein fahren wir quer
über den Höhenrücken zwischen den beiden Flusstälern und
bekommen vollständig andere Eindrücke · wir treffen völlig
überraschend mitten in der Halbwüste auf einen großen
Graureiher, er ernährt sich hier von kleinen Schlangen,
Skorpionen und anderem Wüstengetier · im Nossobtal kurz
vor dem Camp haben wir das Glück wieder die Leopardin,
diesmal bei dem Versuch Jagd auf 4 im Flusstal ziehende
Kapfüchse zu machen, lange beobachten zu können · sie
geht leer aus und kommt ohne Beute zurück |
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7. Tag |
zurück nach Namibia
über die gleiche Strecke bis zum Harddap Dam |
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am Morgen eine unliebsame Überraschung,
ich werde zum Sektion - Ranger bestellt · ich wurde von
einem Jemand gemeldet, weil ich bei der Beobachtung der
Leopardin außerhalb direkt neben unserem Fahrzeugs gestanden
hatte, um mich beim Filmen mit extremem Tele abstützen
zu können, ohne irgendein Tier zu stören · nirgendwo gibt
es Verbotshinweise, es ist aber streng verboten auszusteigen
· wir müssen zur Polizei das Strafmandat bezahlen, wenn
wir wieder nach S.A. kommen wollen · wir sind über die
Denunziation und die Law and Order - Mentalität des südafrikanischen
Sektion - Rangers sehr verärgert (eine Ermahnung eines
Touristen aus Deutschland wäre in seinem Ermessen gewesen
und hätte vollkommen ausgereicht) · wir schaffen die große
Tagesetappe zurück bis zum Harddap Recreation Resort in
Namibia |
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8. Tag |
Weiterfahrt über
Windhoek und Gobabis zur Harnas Wildlife Foundation |
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zweiter Fahrtag · wir erreichen Windhoek
über die B1 noch am Vormittag und wir kaufen wieder im
Zentrum ein · die Landschaft ist hier wesentlich abwechslungsreicher
und wir fahren weiter nach Osten über den Transkalahari
- Highway bis nach Gobabis, dann nach Norden und erreichen
am frühen Nachmittag die Gästefarm Harnas, die wir 2005
schon kennen gelernt haben · wir sind glücklich und freuen
uns hier zu sein, denn jetzt ist relaxen angesagt |
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9. Tag |
Aufenthalt auf Harnas |
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am Vormittag ist eigentlich noch Ruhe angesagt,
aber ich muss einen Radwechsel machen, da ein Hinterrad
Luft verloren hat · der Reifen wird auf Harnas repariert
und die Schraube, die den Luftverlust verursacht hat,
entfernt · die Nachmittagstour führt uns zu Sher - Khan,
einem mächtigen Löwen, der nach Sonnenuntergang mit dem
typischen Roaring beginnt und eine ausgiebige Fern - Kommunikation
mit den anderen Löwen führt · uns beschert das unvergessliche
Eindrücke das aus unmittelbarer Nähe (5 - 10 m nahe bei
den Löwen und nur durch einen dünnen Zaun getrennt) zu
erleben |
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10. Tag |
Aufenthalt auf Harnas |
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wir nehmen an der Vormittags - Fütterungstour
teil, die uns zu den Pavianen, den Löwen, den Geparden,
den Leoparden, den Karakals und den Wildogs führt und
sehr interessant und abwechslungsreich ist · am Nachmittag
gehen wir zu den jungen Löwen, die auf Harnas geboren
wurden und mit denen man in ihrem großen Freigehege spielen
kann |
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11. Tag |
Fahrt nach Norden
Richtung Etosha Nationalpark |
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Wir fahren durch einsame Gegenden Namibias
Richtung Norden am Rande der Besiedelungszone entlang,
teilweise über tiefsandige Pisten · wir passieren das
große und das kleine Waterberg - Plateau und übernachten
bei Otavi auf dem sehr gepflegten Campground der Khorab
Safari Lodge |
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12. Tag |
Einfahrt in den Etosha
Nationalpark am Von Lindequist Gate |
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wir fahren zum Camp Namutomi · wir relaxen
zuerst und starten zu einer ersten Nachmittagspirschfahrt
· am Wasserloch Tsumcor treffen wir auf unsere 1. Elefanten,
eine Gruppe von 6 - 7 großen Elefantenbullen · wir beobachten
eine Gruppe Kudus mit Nachwuchs in aller Ruhe aus nächster
Nähe · Sonnenuntergang, Giraffen und Springböcke runden
den Tag ab · ich grille am Lagerfeuer und es gibt Kartoffeln
aus der Glut · wir unterhalten uns noch lange sehr nett
mit einem jungen Paar aus Deutschland |
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13. Tag |
Weiterfahrt im Nationalpark
nach Halali |
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Die Tagespirschfahrt zum Camp Halali bringt
keine besonderen Highlights · in Halali wird der Campingplatz
renoviert und es herrscht ein gewisses Baustellenchaos
· wir erfahren, dass der Grund die bevorstehende 100 Jahrfeier
der Existenz des Etosha Nationalparks ist, bis dahin soll
alles in neuem Glanz erstrahlen · wir werden am direkt
beim Camp gelegenen Wasserloch voll entschädigt · wir
verweilen in den Felsenterassen viele Stunden und genießen
eine Flasche Rotwein und ein kleines Picknick · es kommen
mehrere Elefantenherden mit Babyelefanten · bei Dunkelheit
kommen später 2 Black - Rhinos, unsere ersten Spitzmaulnashörner
und 2 Tüpfelhyänen |
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14. Tag |
Weiterfahrt im Nationalpark
nach Okaukuejo |
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Auch die Tagespirschfahrt zum Camp Okaukuejo
ist nicht sehr ergiebig · dort angekommen mieten wir ein
kleines Rondavell, da der Campingplatz wegen der Bauarbeiten
überbelegt ist · im Camp wird vieles neu gebaut und renoviert
und es herrscht ein unübliches Treiben von Bauarbeitern,
begleitet vom Baulärm · die Tiere lassen sich davon nicht
stören und kommen dennoch zum Wasserloch · das Wasser
im Swimmingpool ist viel zu kalt, um ausgiebig darin zu
schwimmen |
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15. Tag |
Aufenthalt in Okaukuejo |
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unser Urlaub geht seinem Ende entgegen ·
beim Frühstück müssen wir leider mit ansehen wie ein Schakal
von einem Ranger mit einem Kleinkalibergewehr erschossen
wird, weil es angeblich verhaltensauffällig ist, dass
er am Tag zur Futtersuche durch das Camp streunt · am
Abend zuvor haben wir mindestens 4 oder 5 Schakale im
Camp gesehen · danach haben wir Mühe zu relaxen, wir sonnen
uns ein wenig und gehen zu verschiedenen Tageszeiten zum
Wasserloch und abends zum Abschlussdinner ins Restaurant |
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16. Tag |
wir verlassen den
Etosha - Nationalpark und fahren bis kurz vor Windhoek
zur Gästefarm Elisenheim |
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kurz vor Windhoek liegt in landschaftlich
sehr schöner Lage in den Otjihavera - Bergen versteckt
die Gästefarm Elisenheim mit sehr freundlichen Gastgeber,
einem zahmen Kuduweibchen und einem wunderschönen Reetdachhaus,
das mitten in eine Gruppe Eukalyptusbäume gebaut wurde,
ohne diese zu fällen · sie wachsen aus dem Dach heraus |
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17. Tag |
Fahrt nach Windhoek
und Rückflug nach Frankfurt |
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wir haben noch viel Zeit, die Maschine geht
erst am Abend um 19:00 · wir besichtigen das Farmgelände
und unternehmen noch eine Wanderung zur Berghütte auf
dem Farmgelände · wir haben einen atemberaubenden Blick
über das Land bis nach Windhoek · am frühen Nachmittag
Rückfahrt nach Windhoek zu MAUI und anschließend zum Airport
· pünktlicher Start des Nachtfluges nach Frankfurt |
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Ankunft am 23.06. um 5:45 in Frankfurt Main
Fazit nach knapp 2 1/2 Wochen:
Diese
Reise war für die relativ großen Entfernungen Windhoek - Kalahari
- Windhoek - Harnas - Etosha - Windhoek zu kurz oder die Ziele zu
weit entfernt gewählt. Der karge Süden Namibias hat uns nicht gefallen,
aus diesem Grund und wegen der Kälte haben wir den Fish - River
Canyon gestrichen, weil wir schneller in wärmere Gegenden wollten.
Aus unserer Sicht lohnt es sich nicht diese Entfernungen zurück
zu legen, um relativ wenig zu sehen. Das typische Afrika - Feeling
mit seinen heißen Temperaturen haben wir in diesem Jahr etwas vermisst
und wissen jetzt, warum uns sie viele Menschen mit warmen Anoraks
begegnet sind. Wir sind um eine Erfahrung reicher und klüger geworden
- wir wissen jetzt was afrikanischer Winter im Süden bedeutet.
Die Kalahari war eine Erfahrung wert, zumal wir dort das Glück
hatten Löwen und Leoparden beobachten zu können. Harnas ist immer
eine Reise wert, wir trafen dort ein nettes Ehepaar aus Hamburg,
das schon 7 mal dort war und jetzt überlegt ein ganzes Jahr dort
zu leben und sich noch intensiver der Tierpflege zu widmen. Im Etosha
- Nationalpark waren wir ohne es zu wissen zum falschen Zeitpunkt.
Nach der 100 - Jahrfeier wird dort auch wieder Normalität einkehren.
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